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Etelser Rennradfahrer beim GFNY in Bremen am 31.08.2025

Ein Radrennen in Bremen? Das konnte ich nicht glauben und war ganz ehrlich ziemlich skeptisch, als mir im Frühjahr immer wieder neongrüne Werbung bei facebook angezeigtwurde. Über GFNY hatte ich noch nie etwas gehört. GFNY bedeutet „Gran Fondo New York“- also auf gut Deutsch „Große Ausfahrt in New York“. New York, weil die Ursprünge dieser weltweiten Jedermann-Rennserie in New York liegen.Da ich mich 2023 nicht getraut hatte mich zum Jedermann-Rennen der Deutschlandtour anzumelden – ich dachte sowas kann man nur als super schneller Rennradfahrer machen -wollte ich es diesmal nicht verpassen auf heimischem Boden zu fahren. Also meldeten mein Freund und ich uns als Team „Mann und Frau“ für die lange 112km Strecke an.Am Nachmittag vor dem Rennen holten wir unsere Startunterlagen ab, es gab ein neongrünes Trikot, das man im Rennen tragen musste, Riegel, eine Trinkflasche und dieStartnummer. Gestartet wurde am 31.08. um 08:30Uhr im Tabakquartier in Bremen und es war wirklich beeindruckend so viele Gleichgesinnte in ihren neongrünen Trikots zu sehen. Der Start war neutralisiert und das Auto der Rennleitung führte uns aus der Stadt hinaus bis hinter den Flughafen, wo dann das Rennen richtig los ging. Der erste Teil der Strecke führte durchWohngebiete und vielen Kurven, die volle Aufmerksamkeit und Konzentration erforderten, raus in die Felder. Das Fahrerfeld zog sich relativ schnell auseinander und beim Anstieg in Kirchseelte musste ich meine starke Gruppe fahren lassen. Die nächsten Kilometer über Dimhausen, Harpstedt und Groß Ippener waren extrem zäh, hatte ich doch keinen Windschatten mehr. Das nagte an der Motivation und auch die Kraft wurde immer weniger, dafür wurde der Wind gefühlt immer stärker. Gruppe um Gruppe von hinten musste ich ziehen lassen und kurz überlegte ich nach der ersten Runde einfach abzukürzen und keine zweite Runde mehr für die lange Strecke zu fahren. Doch aufgeben war für mich keineOption. Also biss ich meine Zähne zusammen und irgendwann kam eine kleine Gruppe, in der auch mein Freund war. Wo ich ihn verloren hatte, wusste ich nicht, aber wir fuhren dann mit einer kleinen Gruppe und wechselnder Arbeit vorne im Wind ins Ziel. Im Ziel gab es Getränke und für jeden Teilnehmer einen Burger. Dass es dann auch noch eine Siegerehrung gab, hatte ich nicht auf dem Schirm. Geehrt wurden in jeder Altersklasse bei den Männern und den Frauen die drei Schnellsten. Als wir dann in der Teamwertung“Mann und Frau“ in der Kategorie „beide zusammen unter 90 Jahre“ für den zweiten Platz aufgerufen wurden, war ich total überrascht. Zugegeben war die Konkurrenz wirklich sehr gering, da sich nicht viele „Mann und Frau-Teams“ angemeldet hatten und sogar der drittePlatz nicht mehr zur Siegerehrung kam. Dennoch war es eine schöne Erfahrung! Belohntwurden wir mit einem Beutel mit Trinkflasche, Überziehsocken, einer Kulturtasche, einem kleinem Täschchen und der Möglichkeit eines freien Startplatzes in den USA oder auf den Bahamas im Oktober und November. So schön es auch wäre dem Regen zu entfliehen – diese Reise werden wir nicht machen. Wenn GFNY aber nächstes Jahr wieder nach Bremen kommt, werde ich wieder mitfahren. Es war eine schöne Möglichkeit auf abgesperrten Straßen zu fahren und Rennluft zuschnuppern.

Sara Kehlenbeck